The Orb of Xiath

The Orb of Xiath ist ein Performance- und Aufnahmeprojekt, bei dem Ani Samperi und Paußnitz (Uwe Lüdicke) in einer rituellen musikalischen Interaktion mit einem 2-Meter kugelförmigen Instrument jenseitige (d.h. interplanetarische, „runde“) Klänge erzeugen. Dieses Instrument ist gleichzeitig eine experimentelle Gesangskabine, die die Resonanzfrequenzen und Obertöne einer perfekt kugelförmigen Stahlkammer nutzt, um noch unbekannte Klanggebilde in unsere irdische Dimension zu beschwören.

Als Teil der Performance werden einige wenige Eintrittskarten des Publikums nach dem Zufallsprinzip mit ihrem eigenen Siegel beschriftet, wobei jeder Zuschauer, dessen Eintrittskarte eines dieser Siegel trägt, gebeten wird, dem Orb ein kurzes stimmliches „Opfer“ zu bringen, wenn er sein Siegel zeigt. Wünsche, Oms und reine Kehlkopfschreie dieser willigen Teilnehmer werden über mehrere Zyklen der Aufnahme und Wiedergabe in die hohle Kaverne der Kugel transformiert, bis geheimnisvolle Klänge erscheinen. Diejenigen, die ihr am besten gefallen, werden verzerrt und schwellen mit ekstatischen inneren Schwingungen an.

Die unheilvolle Präsenz der Kugel - die Eine, die Leere, die Widerhallende, die Sie-der-vielen-Namen - ruft den Geist von George Bataille und die kantischen Vorstellungen vom Erhabenen hervor, um ein Bild des Heiligen und dessen zu schaffen, was größer ist als alles Menschliche.

All dies beginnt mit dem Ritual einer Geburt in einem netzfernen Atombunker in einem Wald an der Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen zu Beginn des Frühlings.