Opposite Editorial: Cymin Samawatie

field notes #24

1. November 2021 | Cymin Samawatie

Cymin Samawatie
©(c) Silke Weinsheimer

Liebe Leser*innen von field notes,

vermutlich überrascht es niemanden, aber ich möchte an keinem anderen Ort als in Berlin leben. Keine andere Stadt übt dermaßen nachhaltig so eine Faszination auf mich aus, keine andere Metropole bietet so eine Vielfalt – soweit das Auge reicht. Oder soweit das Ohr hört, versteht sich.

Deswegen komme ich auch nicht darum herum, Ihnen ein Festival ans Herz zu legen, bei dem ich selbst mit dem von Ketan Bhatti und mir geleiteten Trickster Orchestra vertreten bin. Wir treffen am 28. November im Rahmen von Sound of Berlin auf Musiker*innen des Konzerthausorchesters Berlin. Kulturelle Begegnungen schließlich sind es doch, die diese Stadt so besonders machen. Weshalb ich ebenfalls empfehle, am selben Tag für das »Hybrid-Event« ins Konzerthaus Berlin zu kommen. Bağlama- Meister Taner Akyol, DJ Ipek, Bo-Sung Kim und das Ensemble LUX:NM sind ebenso wie viele andere tolle Künstler*innen dabei.

Auch der Folgemonat bietet viel: Am 2. Dezember präsentieren Amir Shpilman und Zubin Kanga bei Kontraklang »Physical Sounds« und am 10. treffen unter anderem die Schauspielerin Nurcan Özdemir und die Bassistin Laura Robles für eine Ausgabe von KlangWorte aufeinander, um Jazz mit Literatur zu verschmelzen. Und wenn dann Körper und Geist entsprechend stimuliert sind, bietet die Ausstellung  »Rooted in Iran« link ab dem 17. Dezember etwas fürs Auge und Ohr: Ausgestellt werden Arbeitsskizzen iranischer Komponistinnen, die in Audio- und Videobeiträgen die Exponate kontextualisieren und über ihre jeweiligen Lebenssituationen und Arbeitspraktiken sprechen.

Mehr Hintergründe dazu liefert übrigens der Leitartikel von Franziska Buhre, der wie auch diese Ausgabe von field notes im Gesamten erneut deutlich macht, wie facettenreich das kulturelle Treiben dieser Stadt ist. Von den Festival-Highlights angefangen über einen musikdramatischen Adventskalender hin zu einer großen Bandbreite von einzigartigen Jazz-Performances: Wo, wenn nicht in Berlin?

Ich wünsche Ihnen eine schöne Lektüre und freue mich darauf, Sie bei dem einen oder anderen Konzert zu sehen!

— Cymin Samawatie

Cymin Samawatie ist Sängerin, Dirigentin und Komponistin der zeitgenössischen Musik. Mit ihrem Quartett Cyminology vereint sie kammermusikalischen Jazz mit persischer Lyrik und verfolgt mit dem Trickster Orchestra gemeinsam mit Ketan Bhatti konzeptbasierte Kompositionsmethoden, die interdisziplinäre, transtraditionelle Musiksprachen schaffen.  

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