Back and Forth

Back and Forth
im Rahmen von reading music – the season

Zusammen mit dem Vokalensemble Cantando Admont aus Wien lässt das Ensemble KNM Berlin in einem großformatigen Abendkonzert gelesene Geschichte und Gegenwart aufeinander treffen. Das Programm bezieht sich auf das dreiteilige Projekt »reading music« des KNM Berlin, das sich mit den endlosen Wechselbeziehungen zwischen Musik und (Schrift)sprache auseinandersetzt. Für »Back and Forth« im Radialsystem treten sowohl Werke aus ferner Vergangenheit als auch aus der jüngsten Gegenwart und aus mehreren Kulturen in einen Dialog: Die ars subtilior entgegnete im Mittelalter Krieg, Pest und Religionskonflikten mit kunstvollen Klangmanuskripten. Die »Folkloric Dances of Mexico« interpretieren die Musiker*innen nicht nur als ein traditionelles Alphabet der (Tanz)Schritte sondern als hypnotisierende Performance. Beat Furrer, Meister expressiver Verinnerlichung und des dramatischen Moments, lässt aus lapidaren Sinnsprüchen einen ergreifenden Klangkosmos entstehen. Die Komponistinnen Cao Thanh Lan, Juliana Hodkinson, Lin Fang-Yi und AnA Maria Rodriguez lassen sich gemeinsam von Nina Simones Song »four women« inspirieren, dem sie jedoch auf unterschiedliche Art mit ihren Biografien und Erfahrungen begegnen.

Cordula Bürgi, Dirigentin

Ensemble KNM Berlin & Gäste
Rebecca Lenton, Flöte ｜ Theo Nabicht, Klarinette, Bass- und Kontrabassklarinette ｜ Juan Felipe Waller, Maracas ｜ Michael Weilacher, Schlagzeug ｜ Joseph Craig Houston, Klavier ｜ Ruben Mattia Santorsa, Ukelele ｜ Christine Paté, Akkordeon ｜ Theodore Flindell, Violine ｜ Michael Yokas, Violine ｜ Kirstin Maria Pientka, Viola ｜ Cosima Gerhardt, Violoncello ｜ Adam Goodwin, Kontrabass

Cantando Admont
Friederike Kühl / Elina Viluma Helling, Sopran | Heidemaria Oberthür / Helena Sorokina, Alt | Hugo Paulsson Stove / Aleksander Rewinski, Tenor | Benjamin Harasko, Bariton/Bass | Ulfried Staber, Bass | Stephen Menotti, Posaune


In der dreiteiligen Reihe »reading music – the season 2024« widmet sich das Ensemble KNM Berlin den Beziehungen zwischen Musik und (Schrift)sprache. Die drei Konzerte werden in Mexico City (Mai 2024) und an drei ikonischen Orten Berlins – dem Berghain, dem Radialsystem und der FAHRBEREITSCHAFT – präsentiert. »Bücher müssen ebenso bedächtig gelesen werden, wie sie geschrieben werden.« Dieser Satz von Thoreau ist nicht nur eine radikale Forderung an uns (die Leser*innen) und an ein neues Verhältnis zwischen Autor und Publikum. Er führt zugleich das Medium Zeit in die Rezeption ein. Hier kommt die Musik ins Spiel. Ist langsames, interpretierendes Lesen von Texten, Zeichen, Symbolen nicht die ureigenste Kraft der Musik und ihrer Protagonist*innen? Ist nicht die Notation von Musik als gestauchte Zeit und komprimierter Raum zu verstehen?