Beben – Choir Practice (A. Brannys + E. Kollath)

Ein Beben allerorts. Die vermeintliche Stabilität gültiger Ordnungssysteme gerät ins Schwanken und führt zur gesellschaftlichen Polarisierung. Als Zeichner*innen schaffen Harriet Groß und Stefan Roigk in der Ausstellung »Beben« einen visuell–akustischen Resonanzraum dieser Vorgänge, der die Sinne erneut für Übergänge schärft.

In den Verdichtungen und Auflösungen von Ordnungsgittern inszenieren Harriet Groß die sich ergebenden Interferenzen als Sirenen
Raumzeichnungen und komplexe Assemblagen in der Tradition der Visuellen Musik, die nicht in einer akustischen Interpretation durch Musiker*innen erklingen, sondern als Assoziationen im Auge der Betrachtenden.
Stefan Roigk wird sich hingegen dem Phänomen des Flüchtigen im Feld der Klänge widmen. Dabei gilt sein Interesse Geräuschen, die sich kurzfristig schemenhaft am Rande unserer Wahrnehmung aus aus dem permanenten Rauschen der uns umgebenden Klangarchitektur erheben – und bereits im nächsten Moment wieder unbemerkt in dieser verborgen sind.

Als zusätzliches Dialogformat thematisieren Anne Brannys und Edith Kollath in ihrer Performance »Choir Practice« den antiken Chor – eine Figur der Vielstimmigkeit und sozialen Erinnerung. Als unmittelbare Reaktion auf die Gegenwart werden sie die Materialität sowie die Praktiken und Mechanismen dieses allwissenden Erzählers in Bezug auf Demonstrationen und Aufmärsche performativ untersuchen.


Eröffnung: Freitag, 6.9.2024, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 7.9.–28.9.2024
Öffnungszeiten: Donnerstags–Samstags, 15–19 Uhr

Event: CHOIR PRACTICE (Anne Brannys + Edith Kollath), Donnerstag, 12.09.2024, 18 Uhr
Finissage: Sonntag, 29.9.2024, 15 Uhr

Ort: Axel Obiger, Brunnenstraße 29, 10119 Berlin


Anne Brannys verwebt in ihrer Arbeit künstlerische, geisteswissenschaftliche und kuratorische Herangehensweisen an spezifische Themen und Räume. Ein besonderer inhaltlicher Fokus liegt dabei 1. auf schwer darstellbaren und ambiguen Materialien und Praktiken in der Kunst und 2. der Untersuchung und Gestaltung von Wissensordnungen unter besonderer Berücksichtigung der ihnen innewohnenden Fluidität und (elektronisch/digitalen) Volalität. Diese sehr unterschiedlichen Themenkomplexe führt sie in Zeichnungen, Schriften, Installationen und Ausstellungssituationen zusammen mit dem expliziten Ziel, eine Berührung auf verschiedenen Ebenen zwischen Werk und Publikum zu erreichen. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

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Edith Kollath lebt und arbeitet in Berlin. In ihrer künstlerischen Praxis und Forschung untersucht sie Transformationsprozesse, prekäre Verhältnisse und deren jeweilige soziale, ökologische und philosophische Kontexte. Das Ergebnis sind multimediale Installationen, performative Objekte und kollaborative Projekte, die zu Zentren von Denk- und Textbewegungen werden, die eine Vielzahl von Disziplinen innerhalb der Künste und Wissenschaften umfassen.

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