VAAGNER/VAKNAR/A Sunken Mall

Oscar Rohleder wollte während seines Designstudiums seine Interessen an Kunst, Musik und Kuration engführen. Das ist fünf Jahre her. Mittlerweile betreibt er unter dem Schirm des Labels VAAGNER zwei weitere Imprints namens VAKNAR und A Sunken Mall und kann auf über 80 verschiedene Veröffentlichungen zurückblicken. »Einerseits war es mir wichtig, eine bestimmte Ästhetik und Stimmung aufzugreifen, andererseits sollte das Label ein gewisses musikalisches Spannungsfeld abbilden«, erklärt er das Miteinander dieser drei unterschiedlichen und doch miteinander verbandelten Entitäten. Der rote – oder besser gesagt grauschattige – Faden wird durch die konsequente Gestaltung hergestellt. Rohleder nennt frühe Kassettenlabels als Inspiration. »Das Design eines Releases bestimmt aber immer die Musik selbst«, sagt er.

Die musikalische Ausrichtung der auf VAAGNER und A Sunken Mall vorrangig über Vinyl und bei VAKNAR meist über Kassette veröffentlichten Alben von Künstler*innen wie dem Dänen øjeRum, dem Japaner Yolabmi oder der Türkin Ekin Fil sowie natürlich in Berlin ansässigen Artists wie Perila beschreibt Rohleder als Gratwanderung. »Ich möchte mich nicht auf Genre festlegen, ein Schwerpunkt liegt aber auf Musik, die aus der Kassettenkultur stammt – Ambient, Noise und experimentelle Musik.« Wichtig ist weniger, was nach konventionellen Maßstäben gut, sondern dem individuellen Eindruck zufolge interessant und eigenständig klingt. »Imperfektion und Menschlichkeit sind ein Fokus, der das Label und dessen Musik bestimmt.«

Kein Wunder, dass Rohleder bei der Arbeit mit den Künstler*innen auf einen offenen und vertieften Austausch setzt, auch wenn darüber die Arbeit an einzelnen Releases bisweilen länger dauert. Mittlerweile konnte er allerdings einen breiten Katalog aufgebaut, dass bald mit Vaagner.Archive neues Vinyl-Imprint zur Neuveröffentlichung besonders begehrter Tapes dient. Und das fünfjährige Jubiläum wird natürlich ebenfalls gefeiert.

Gegründet: 2018
Sitz: Berlin
Betrieben von: Oscar Rohleder

Künstler*innen: Clarice Jensen, Ekin Fil, Jeremiah Carter, Kevin Drumm, Korea Undok Group, Mats Erlandsson, øjeRum, Perila, The Humble Bee, yolabmi

Drei Anspieltipps: øjeRum – Selected Organ Works (2018), Perila – 7​.​37​/​2​.​11 (2021), J. Carter – Speak, You Also (2022)