Berliner Label-Steckbrief: Corvo Records
field notes #13
1. September 2019 | Redaktion
1. September 2019 | Redaktion
Was macht Euer Label aus?
Corvo Records bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Sound Art, zeitgenössischer Musik und bildender Kunst und veröffentlicht neben Platten und limitierten Editionen auch Kunstbücher.
Welche Musik kann man mit Euch entdecken?
Turntablism, Klangpoesie, Vokalmusik, Field Recordings, Drones, Klangcollagen, Elektroakustische Musik, experimentelle Vinylschnitte
Welche Künstler*innen sind bei Euch vertreten?
Isabelle Duthoit, Magda Mayas, dieb13, Audrey Chen, Elena Kakaliagou, Ingrid Schmoliner, Nicolas Wiese, Laura Mello, Tony Buck uvm.
Eure erste Platte?
Das war 2010, »PopeWAFFEN« (Gino Robair, Alessandra Eramo, David Fenech, Wendelin Büchler, Liz Allbee): Freak-Improv-Noise auf Siebdruck und Vinyl.
Welche Aufnahme muss man gehört haben?
»And Who Sees The Mystery« von Giles Aubry: Das Stück basiert auf Field Recordings von Soundcheck- und Probensituationen von Amazigh Musiker*innen in Marokko mit performativen Feedbacktechniken.
Wie gut verkauft sich zeitgenössische Musik?
Wenn wirklich hohe Verkaufszahlen das Ziel sind, ist die Arbeit mit Klangforschenden eher nicht das Mittel der Wahl. Der Reiz liegt vielmehr im Entdecken von Unbekanntem und einem hohen Maß an künstlerischer Freiheit.
Und überhaupt, warum heute noch ein Label?
Mit Vinyl als Schwerpunkt, welcher auch haptische und visuelle Aspekte von Musik berücksichtigt, hat Corvo einen besonderen Platz in der Labellandschaft. Die Nachfrage für qualitative Klangobjekte, die man in den Händen hält, ist trotz Streaming nach wie vor hoch. Unsere Platten kommen inzwischen aber auch immer mit Download-Code.
Liebster Klang-Musikort in Berlin?
Das ausland mit seinem ausgezeichnet kuratierten und ambitionierten Programm.
Letzter und nächster Release?
Letzter: Alessandra Eramo »Tracing South«
Nächster: Peter Cusack »Aral Sea Stories«
Nächster Event mit Künstler*innen des Labels?
27.09.2019: Peter Cusack LP Release-Konzert & Corvo Label Showcase auf dem Festival KONTAKTE der Akademie der Künste.